Wie wird man eigentlich Hausarzt?

Die Ärzte Tatjana Wiegand, Ingo Roth und Lilian Adeyefa stehen in der Praxis in Bad Soden-Salmünster.

Tatjana Wiegand, Ingo Roth und Lilian Adeyefa von Hausärzte MKK zeigen verschiedene Wege auf

Der Beruf des Hausarztes ist extrem vielseitig – und es lohnt sich, ihn sich näher anzuschauen, findet Dr. Ingo Roth von Hausärzte MKK. Der Hausärztemangel sei jedoch ein großes Problem, das sich gerade in ländlichen Regionen immer stärker bemerkbar mache. Vielleicht auch deshalb, weil viele Menschen gar nicht wissen, dass es verschiedene Wege in die hausärztliche Tätigkeit gibt – und nicht zwangsläufig ein Einser-Abitur oder ein steiniger Weg dorthin führen muss. Welche Möglichkeiten es gibt, stellt Ingo Roth in diesem Beitrag vor.

„Ich gehe jeden Tag mit einem Gefühl der Dankbarkeit in die Praxis. Es macht mir großen Spaß und gibt mir sehr viel, den Menschen in so unterschiedlichen Bereichen helfen zu können. Das gibt es nur in der Allgemeinmedizin“, sagt Dr. Ingo Roth. Gemeinsam mit Dr. Zuzana Zimmermann und Dr. Davud Faghih-Zadeh leitet er die überörtliche Gemeinschaftspraxis Hausärzte MKK mit Standorten in Bad Soden-Salmünster, Schlüchtern, Langenselbold und Schöneck.

Der klassische Weg in die Allgemeinmedizin

Tatjana Wiegand beispielsweise absolviert derzeit ihre fünfjährige Weiterbildung zur Fachärztin für Allgemeinmedizin – sie geht also den klassischen Weg: Medizinstudium, anschließend strukturierte Weiterbildung. Diese beinhaltet in der Regel Stationen in der Inneren Medizin sowie in der hausärztlichen Versorgung, daneben können weitere Fachgebiete individuell gewählt werden. „Für mich war von Anfang an klar, dass ich hausärztlich tätig sein möchte. Die Vielfalt ist nirgends so groß wie in diesem Fachbereich“, sagt Wiegand. Bei Hausärzte MKK fühle sie sich sehr wohl – das Arbeitsumfeld sei kollegial, das Vertrauen groß.

Als Fachärztin hausärztlich tätig werden

Dr. med. Lilian Adeyefa hat einen anderen Weg gewählt: Sie ist Fachärztin für Innere Medizin – und zusätzlich auch Fachärztin für Dermatologie. Dennoch hat sie sich ganz bewusst dafür entschieden, hausärztlich zu arbeiten und in der Grundversorgung tätig zu sein. Als internistisch qualifizierte Ärztin bringt sie dafür die nötige Expertise mit. „Ich habe mit der Zeit gemerkt, dass ich in der Allgemeinmedizin den Menschen am direktesten helfen kann. Kein Tag ist hier wie der andere – dieser Beruf ist sehr abwechslungsreich und macht mir großen Spaß“, sagt sie.

Der Quereinstieg in die Allgemeinmedizin

Daneben gibt es auch den sogenannten Quereinstieg: Fachärztinnen und Fachärzte anderer Fachrichtungen – etwa aus der Chirurgie oder Anästhesie – können über eine verkürzte Weiterbildung von zwei Jahren den Facharzt für Allgemeinmedizin erwerben. Diese umfasst eine mindestens zweijährige Tätigkeit in einer zugelassenen Weiterbildungsstelle der hausärztlichen Versorgung. Viele Inhalte aus der vorherigen Facharztweiterbildung werden dabei anerkannt.

Physician Assistant – ein neuer Berufsweg in die Praxis

Eine weitere Option, die besonders praxisnah ist: der Bachelor-Studiengang zum Physician Assistant. Dieser dauert in der Regel drei Jahre und qualifiziert medizinische Assistentinnen und Assistenten dazu, Ärztinnen und Ärzte bei Anamnese, Diagnostik und Therapie zu unterstützen. Das Studium ist berufsbegleitend aufgebaut, Theorie und Praxis sind eng verzahnt. Physician Assistants nehmen eine wichtige Rolle ein zwischen MFA und ärztlichem Dienst. „Ich bin überzeugt, dass dieser Beruf künftig stark an Bedeutung gewinnen wird“, sagt Roth. Studiengänge werden unter anderem in Frankfurt und Heidelberg angeboten.

„Egal auf welchem Weg, es lohnt sich, diesen tollen Beruf zu ergreifen“, betont Roth. „Wir bei sind offen für verschiedene Werdegänge und unterstützen Interessierte dabei, ihren ganz eigenen Einstieg in die hausärztliche Versorgung zu finden.“

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